Lebenslauf

Wo d’Andrea isch 4 1/2 und dr Marco 3 isch gsi, isch üs am 21. April dr Remo gschänkt worde. Vo Afang ah isch er ä eimalige und spezielle Bueb gsi. Es Energiebündel voller Läbensfröid. Mängi Nacht het är sini Eltere ume Schlaf bracht, aber mit dene tröie Ouge het me ihm nie chönne bös si! Als chline Schlingel het är ds ganze Quartier unterhalte. Är het scho denn d’Natur gärn gha, am liebschte isch är im Wald gsi, oder eifach chlei am Lombach ga spile. Im Winter isch er, im Gägesatz zu vielne andere erscht richtig uftout. Chum isch dr erscht Schnee gfalle het me ihn nüm chönne brämse, Bobbahne, oder Schanze boue, äs Iglu im grosse Schneehuufe, bis es isch dunkel worde dusse. Natürlech ischs ihm wichtig gsi müglechscht schnell lehre ds’Skifahre, scho mit drü isch är em Mami uf sine Ski uf u dervo ir Stemmbogehocki.

Immer isch d’Familie Harder ds füfte höch unterwägs gsi, wandere, brätle oder am See uf d’Wälle vo de grosse Schiff warte. Im Jahr 1988 isch due ds erschte grosse zügle agstande, vo Unterseen nach Grindelwald. So isch er sine Bärge und sim Schnee no nöcher cho.Wie das bi jedem Chind isch, het ou är dr schwär Wäg id Schuel müesse gah, äs het ihm gar nid passt, „da chönnt me doch dusse viel gschideri Sache mache“ das het är immer wieder betont. Ir dritte Klass het är due sini gröschti Lideschaft gfunde, Snowboarde. Pulverschnee, Half-pipes und vor allem sini Fründe, das alles het si Tag perfekt gmacht, a jedem chline Högerli het är fröid gha, besser no we me ä Schrube oder zwöi macht we me drüber gumpet. Vo sire Schwöschter het är ds richtige Carve ufem Board chönne lehre, si Brüeder het lieber no zwöi Ladli under de Füess gha, aber für dehei hinder em Huus e grossi Schanze ds boue isch är immer ds ha gsi.

D’Andrea, het due im jahr 1996 ihre jetzig Ma lehre kenne, dr Craig, ä Amerikaner uf dr Durchreis quer dür Europa. Är isch mit sine zwöi beschte Kollege unterwägs gsi, dr John und dr Gary, wovon dr Gary füre Remo öpis ganz speziells worde isch. Me hät fascht chönne meine die zwöi sige Seeleverwandt. D’Andrea het sich entschlosse uf Amerika usdswandere und däne es Läbe ufdsboue. Sisch üs aune sehr schwär gfalle sie la ds gah, mir hei jedoch gwüsst dass sie i guete Händ isch, bim Craig wo für die ganzi Familie wie zu nem witere Mitglied worde isch.  Mir hei sie beidi aber die ganzi Zyt u fescht vermisst. Dr Remo het umgehend nach em Uszug vor Andrea ihres Zimmer bezoge, und het über 2 jahr nüd a ihrer Irichtig gänderet.

Remo het sini Schuelzyt nach nün jahr erfolgrich abgschlosse und isch fürnes jahr id WBK ds Interlake gange, het nid rächt gwüsst was fürne Bruefswäg är söll ischlah. Tröimt het är vore lange Zyt im Usland, Amerika, Kanada, Neuseeland, wo ou immer, het eifach sini Freiheit wölle gniesse. Är het aber ou gwüsst dass me sich sini Tröim hert mues erarbeite, het gwüsst me mues kämpfe für sini Visione und Wünsch. Bir Bruefswahl isch viel diskutiert worde, Velo – Töffli – Mech, oder de doch lieber die Fahrzüg mit vier Reife, oder viellicht doch ids Spital wie si Daddy. Eis isch ds minnscht sicher gsi, är het niemals wölle dr ganz Tag hinder nem Computer hocke, lieber ischs ihm gsi, we me mitenand gredet het als da so unpersönlichi e-mails ds verschicke. Är het due für nes halbs Jahr im Operationssaal vom Spital Interlake gschaffet. Het d’Instrument für d’Chirurge parat gmacht, het überall apackt wos e hand het brucht, het aber nach dere Zyt gmerkt dass das nid sis Arbeitsumfäld cha si, nume das künschtliche Liecht und dr ganz Tag dinne. Är het immer gseit,

„da gspürsch ja am Abe nid dasst gschaffet hesch, und alles mues so pinlech suber si“

Nach dere Spitalerfahrig het är 3 Mönet dörfe jede Tag uf ds Snowboard ga, bis ad Schwizermeischterschafte hets ne treit. Wo due alle Schnee gschmolze isch gsi, het är sich dänkt är chönnti doch Andereggs Truppe chlei ga verstärke. Drü Mönet als handlanger, när het är sini Lehr als Murer agfange. Im Gägesatz zur Schuelzyt isch är ab jtz immer gärn ufgstande, het scho vorem Zmorge im Badzimmer sini Liedli gsunge, är het fröid gha a sim Job.

Öpis wo für ihn üsserscht wichtig isch gsi isch sini Mobilität, wie isch är doch stolz gsi uf si Roller het denn scho Usflüg gmacht bi jedem Wätter. Är het lang ufe 18. Geburtstag gwartet, ändlech het är chönne d’Outoprüefig mache, vo denn ah isch sini Freiheit unigschränkt gsi, är het überall häre chönne wo är gärn het wöue. Isch nächtelang und ganzi Wuchenänd mit sine Fründe dür d’Gasse zoge, nüd het ihm soviel bedütet wie sini Fründe und dr Usgang mit ihne.

Nach dr Bruefschuel, oder eifach bi schönem Wätter, isch är hüüfig mit sine Fründe ufe Beatebärg, het dört obe d’Ussicht gnosse, sini Berge, sis Berner Oberland, oder är isch spät am Abe, wo vili andere dehei si im Bett gläge, elei oder mit sine Lüt uf Schwarzige oder vor irgend es Alphüttli ga id Stärne stuune.

Letscht Juni isch dr Remo dehei uszoge, gwohnt het är ire füfer Wohngmeinschaft am Terassewäg. Aber ga ds Mittag ässe u ab und zue ga dusche isch är deheime bi üs. Jtz muesi de öpe eis sälber lehre Izahlige mache und putze het är gseit.

Är het sis Läbe so gläbt wie är das het wölle, het sich nid vo vilne Lüt öpis la säge. Het aber ou vieli Lüt mit sire spontane und unbekümmerete Art uf sini wis beidruckt. Är het no vieli offeni Tröim gha, wär sogärn dä Monet uf Amerika mit de Vierredlitöffe ga dür d’Wüeschti fahre, het uf üsem Älpli wöue die chliini Schüür zu nem Härzige Hüsli umboue, is Usland ga Reise, uf neuseeland ds gah, ja so viel isch doch unerfüllt blibe.

Im Oktober 2001 het üs ä schlimmi Nachricht erreicht, dr Gary, si Fründ us Amerika, isch gstorbe. Das het dr Remo sehr hert troffe, het nid uf Amerika chönne gah zum Abschied vo sim Fründ ds näh. Är het sich hüüfig überleit wo dr Gary ächt jtz isch und öbs ihm guet geit.

Mir hoffe alli dass dr Gary und dr Remo jtz ufenand ufpasse, vilicht si die zwöi irgendwo ufenem verschneite Bärg, hei äs rise Fescht mit ihrne Fründe und fröie sich düre töif Pulverschnee abedsfahre. Und i eim Punkt chasch dir sicher si Remo:

Dini Familie und dini Fründe warte am Ändi vo dim perfekte Bärg uf di!