Worte eines Lehrmeisters

Am wunderschönen Silvestertag legte sich ein breiter, dunkler Schatten über uns. Mit grosser Bestürzung mussten wir das Unfassbare zur Kenntnis nehmen: Remo wird nie wieder unseren Werkhof betreten. Sein jederzeit aufgestelltes Auftreten, seine guten Launen werden uns in Zukunft fehlen. Wir sind traurig, sehr traurig.

Remo hatte am 17. April 2001 seinen ersten Arbeitstag als Bauarbeiter in unserem Unternehmen. Von Beginn an gefiel ihm die Arbeit in unserer Branche. Daher entschloss er sich auch sofort, am 30 Juli desselben Jahres eine Lehre als Maurer zu beginnen. Mit seinem aufrichtigen Wesen und seiner Frohnatur war Remo bei uns, unseren Mitarbeitern und Kunden immer sehr beliebt. Remo war aber auch ehrgeizig und gewissenhaft. Keine Arbeit war ihm zuwider. Der Eindruck täuschte nicht: Remo kam gerne zur Arbeit und erledigte diese jeweils mit viel Elan und zur vollsten Zufriedenheit aller.

Auch in der Berufsschule und den Maurerkursen schlugen sich seine menschlichen und beruflichen Fähigkeiten stets in sehr guten Zeugnisnoten nieder. Bei seinen Lehrern und Instruktoren wie auch seinen Mitschülern war der stets gut gelaunte Remo sehr beliebt und genoss ein grosses Ansehen.

Um es auf einen Nenner zu bringen: Remo war ein problemloser, „gefreuter“ und angenehmer Lehrling, auf den jederzeit Verlass war. Ein Lehrling, der seinem Lehrmeister viel Freude bereitete. Remo hätte in diesem Jahr, und daran zweifelte ich keinen Moment,  mit Bravour die Lehre abschliessen können. Die Arbeitswelt wäre ihm offen gestanden. Doch das  Schicksal wollte es anders und schlug unbarmherzig zu.

Warum? Warum gerade Du? Wir werden keine gültige Antwort erhalten. Wir wissen aber, dass Du, Remo, in unserer Firma eine grosse und schmerzliche Lücke hinterlassen wirst.

Du wirst in unseren Herzen weiter leben!